Baustellen…

Baustellenzeichen
Baustellenzeichen (Quelle: Pixabay)

Sommerzeit – Urlaubszeit… und Baustellenzeit: Man freut sich – es geht gut voran, flüssiger Verkehr, das Ziel ist bald erreicht. Und dann plötzlich: Baustelle!! Ich muss abbremsen, es wird langsamer, die Fahrspuren verengen sich und wenn man dann noch zwischen LKW und Leitplanke eingezwängt ist …

Baustellen – mal kürzer, mal länger – halten einfach nur auf, verzögern das Vorankommen, sind eng und unangenehm und überhaupt: gefühlt eigentlich doch völlig überflüssig!

Wirklich?
Wenn die Arbeiten beendet sind, merkt man dann doch: So überflüssig war die Baustelle oft gar nicht. Es geht jetzt ja viel besser voran, weil z.B. die Autobahn jetzt 4spurig ausgebaut ist oder Fahrbahnschäden behoben, Brücken saniert sind, so dass man jetzt wieder ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahren kann und vieles mehr.

Gibt es nicht ähnliche „Baustellen“ in meinem Leben?

Da geht doch alles so wunderbar und plötzlich ist sie da: die Baustelle – sei es eine Krankheit oder irgendwelche Krisen, Verletzungen, Leid, Fragen nach dem Sinn von Ereignissen, nach der Beziehung zu Gott. Da komme ich dann ins Stocken, da kann es schon mal wirklich eng werden, unangenehm. DAS kann ich nun gerade in dem Moment gar nicht brauchen: mit einem Wort: völlig überflüssig!

Aber auch hier die Frage: Wirklich?
Gerade solche Baustellen bieten doch oft Gelegenheit mal zu schauen, wie es mit meinem Leben aussieht, was mein Leben eigentlich ausmacht. Ich muss „runterschalten“, besonders achtsam sein, vielleicht Prioritäten neu überdenken.

Mich hat dies in letzter Zeit vor allem im Hinblick auf meine Gottesbeziehung beschäftigt. Gerade dann, wenn man sich dieser doch so „sicher“ ist – meint alles im Griff zu haben – baut Er manchmal eine Baustelle ein: „Du, hier möchte ich mit dir mal arbeiten, dich mal ein Stück ausbremsen“. Und das kann dann sehr herausfordernd werden – ohne Gerüst und Leitplanke. Aber wenn ich mich darauf einlasse und Gott da an mich ranlasse, können sich neue Perspektiven auftun. Da können „Fahrbahnschäden des Lebens“ saniert, also im Wortsinne geheilt werden, werden, kann die Beziehung zwischen Gott und mir ganz neu gestaltet und ausgebaut werden.

Nein, auch diese Baustelle ist nicht überflüssig. Im Gegenteil: sie gehört dazu, rüttelt auf, macht achtsamer. Die Beziehung zu Gott wird lebendiger und tiefer und das Leben sogar irgendwie interessanter.

Baustellen mal mit anderen Augen sehen – auf der Autobahn und im Leben: Eine Perspektive, die sich lohnt! – Vielleicht gerade auch in der Urlaubszeit…

Ach ja, die Tage wird auf meiner Stammstrecke wieder eine Baustelle eingerichtet: Dauer: unbekannt…

Andrea Windirsch