„Kirche der Partizipation“ – oder: Philippinen „die Zweite“

Bei durchaus philippinischen Temperaturen ging die Reflexion der Philippinenreise von Doris Schmitt und Andrea Windirsch im März nun in die nächste Runde. Beide stellten in einem größeren Kreis ihre geistlich – pastoralen Erfahrungen und gewonnenen Perspektiven des dortigen kirchlichen Lebens vor.

Beginnend mit einem kurzen „Faktencheck“ über Kirche und Gesellschaft, ging es weiter mit Aspekten des Kirchenwachstums, dargestellt anhand der sogenannten „Kirchenbilder“. Wachstumsphasen von Kirche-Sein, die sich durchaus auch mit dem Erwachsenwerden eines Menschen vergleichen lassen. Wichtig ist hier auch immer die Frage, wie man die Menschen erreicht, aber auch Haltungen zu finden und zu hinterfragen. Dabei gilt: Jede Wachstumsphase ist o.k., wenn wir wissen, wo wir sind und wo wir hin wollen.

Es folgte die Erläuterung des Prozesses hin zu einer gemeinsamen geteilten Vision. Was ist das überhaupt und wie geht das? Dieser durchaus spannenden Frage stellten sich die Teilnehmer und waren insbesondere angetan von der spirituellen Ausrichtung eines solchen Prozesses, wie auch der Beteiligungsmöglichkeiten. Die Visions-Findung beginnt, nach einer intensiven spirituellen Vorbereitung in einem Kernteam, immer an der „Graswurzel“: Grundlage ist die Befragung der Menschen in ihrem Umfeld und das Wahrnehmen und Anschauen der Gesamtsituation in deren jeweils spezifischem Kontext. Aus der Frage, wie Kirche aussehen müsste, um Antworten auf diese Gegebenheiten zu geben, ergibt sich dann über mehrere Stufen die Vision der jeweiligen Kirche (auf den Philippinen in der Regel auf Diözesanebene).

Sehr wichtig und bei einer Kirche der Partizipation nicht wegzudenken, ist der Gesichtspunkt der „Formation“ – also Bildung, Ausbildung, Formung im umfassenden Sinne. Es braucht diese, wie auf den Philippinen eindrucksvoll zu erfahren war, um Menschen zu befähigen, teilzuhaben, sich einzubringen und ihre Charismen zu entfalten. Aber auch, um Menschen sensibel zu machen für Schöpfung und Umwelt…
Auch hier steht immer der Gedanke im Vordergrund:
Den Menschen ermöglichen mit dem Wort Gottes ihre eigenen Antworten auf ihre Herausforderungen in ihrem Umfeld zu finden – mit einem Wort: partizipatives Lernen.

Zu guter Letzt folgte eine kurze Einführung in Aspekte, Struktur und Beschreibung von Basiskirchlichen Gemeinschaften. Ziel ist es auch in diesem Zusammenhang vielen Menschen die Möglichkeit der Beteiligung an kirchlichem Leben zu geben, nahe an den Menschen zu sein.
Anschaulich dargestellt wurden die Ausführungen am Beispiel einer BEC auf der kleinen Insel Naborot, die 2013 von einem schweren Taifun getroffen worden war.

 

Und der nächste Schritt – einer der wichtigsten, wie das Team von Bukal nicht müde wurde zu betonen: Was heißt das für unseren Kontext – für die WeG-Initiative selbst und für deren Arbeit…

Mehr dazu – auch hier: nach den Sommerferien …

Weitere Unterlagen zum Vortrag: