Anliegen und Stil
„Das Feuer neu entfachen“ – in hybrider Form
Für manche*n wird das vermutlich zunächst fremd und gewöhnungsbedürftig sein. Am besten wir beschreiben einfach mal, was wir uns gedacht und für Sie vorbereitet haben:
3 Präsenztreffen (im Forum Pallotti, Vallendar bei Koblenz)
- Dauer ca. 5 h – mit allen Teilnehmern
- methodisch abwechslungsreich gestaltet
- mit viel Raum für Begegnung und Gespräch (im Plenum und in Kleingruppen)
3 Persönliche Besinnungszeiten pro Woche
- Am Anfang jeder „Woche“ bzw. jedes Themas steht eine inhaltliche Einführung. Der daran anschließende Text lädt Sie zum Beten ein – und das nachfolgende Video stellt das Thema der Woche vor. Die genannten Elemente werden Ihnen per Internet zur Verfügung gestellt.
Auf der Seite „Zum Kennenlernen – 1. Woche“ können Sie sich das für Thema 1 näher anschauen.
- Nach diesem Einstieg haben Sie die Möglichkeit, das jeweilige Thema zu vertiefen. Es tut gut, sich dafür Zeit zu nehmen bzw. zu schenken.
Gedacht ist, sich mindestens 3mal in der Woche eine „Auszeit“ zu gönnen und sich mit einer Bibelstelle und einem dazu gehörenden Text zu beschäftigen. Dazu empfehlen wir für jede Woche eine Auswahl von 3 Bibelstellen und Texten aus dem „Teilnehmerheft“, die Sie bei der jeweiligen Woche finden.
(Mehr zum „Teilnehmerheft“ und wie Sie dieses erwerben können, hier unter „Interesse an mehr“)
5 Gruppentreffen per Videokonferenz
- in festen Kleingruppen – mit Begleitung / Moderation
- Austausch über das, was im Alltag und insbesondere in der persönlichen Besinnungszeit beschäftigt, bedeutsam geworden ist, Fragen aufwirft, …
- gemeinsames Gebet / Stille
- unsere Erfahrung: Auch im Format der Videokonferenz sind persönlicher Austausch und Begegnung möglich und können Vertrauen und Offenheit wachsen.
Passend zu unserem Anliegen – eine Erzählung:
Von dem Dichter Rainer Maria Rilke wird berichtet, dass er während eines Aufenthaltes in Paris regelmäßig mit einer jungen Französin spazieren ging. Dabei kamen sie immer an einer Bettlerin vorbei: Stumm, starr, unbeweglich und unbeteiligt saß diese auf einem Mauerstück und streckte ihre leere Hand aus. Zu keinem Geber sah sie auf. Sie bat nicht und dankte nicht.
Während nun die Französin die Bettlerin stets mit einer ansehnlichen Gabe bedachte, spendete Rilke nichts. „Man müsste ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand“, sagte er zu seiner Begleiterin, als diese sich über sein Verhalten wunderte. Am nächsten Mittag trug der Dichter eine kaum erblühte weiße Rose zwischen den Spitzen seiner Finger. Über das Gesicht der Freundin lief Freudenröte. Sie dachte: „Mir eine Rose aus der Hand von Rainer Maria Rilke!“
Doch sie bekam die Rose nicht. Bei der Bettlerin angekommen, legte Rilke die weiße Rose in die geöffnete Hand der alten Frau. Da geschah, was bisher noch nie geschehen war: Die Bettlerin sah zum Geber empor. Mehr noch: Sie stand auf, griff nach der Hand des fremden Mannes, küsste sie und ging mit der Rose fort.
Eine Woche lang blieb der Platz, an dem die Frau gebettelt hatte, leer. Doch nach acht Tagen saß die Bettlerin wieder wie gewohnt auf dem Mauerstück: stumm, starr, unbeweglich, unbeteiligt. Und während die Rilke-Freundin erneut eine Münze – größer als je zuvor – in die ausgestreckte Hand legte und die Bettlerin diese ohne innere Beteiligung zu sich nahm, gab Rilke nichts. Und auf die Frage der Freundin: „Wovon hat sie denn all die Tage, da ihr niemand Geld gab, gelebt?“, gab Rilke zur Antwort: „Von der Rose!“